Die meisten Feinde des Tabaks sind im Grunde bloß missverstandene Tabakliebhaber. In besonderem Maße muss das wohl auf den Tabakkäfer zutreffen – für Wochen oftmals unbeobachtet, fressen sich deren Larven genüsslich durch den Humidorbestand und können innerhalb kürzester Zeit eine beträchtliche Anzahl von Zigarren verbrauchen.
Obwohl Zigarrenhersteller und Importeure umfassende Maßnahmen ergreifen, um das Auftreten des gefräßigen Käfers und seiner Abkommen zu verhindern, gibt es vermutlich wenige Zigarrenliebhaber, die noch nie mit dem kleinen Vorratsschädling bekannt geworden sind. Besonders Zigarren unbekannter Herkunft gelten dabei als Gefahrenquelle für den Bestand – nie auszuschließen ist leider auch eine Ansteckung durch Zigarren von Fachhändlern und Bekannten. Bei steigenden Temperaturen können in Zigarren schlummernde Eier aktiv werden. Dann kann es oftmals schnell gehen.
Generell empfiehlt sich daher die penible Kontrolle auf kreisrunde Fraßlöcher oder Gänge (auch unterhalb des Ringes) und das vorsichtige Abklopfen des Fußendes, bevor Neuankömmlinge in den Humidor wandern dürfen. Aus der Zigarre rieselnder Staub und das Auffinden lebender oder toter Käfer müssen leider als schlechtes Zeichen gedeutet werden.
Schnelles Handeln ist unbedingt erforderlich – befallene Zigarren sollten zügig entsorgt, und der restliche Bestand für mehrere Tage Minustemperaturen ausgesetzt werden. Damit können eventuell verbliebene Eier und Larven des Schädlings abgetötet und die Wahrscheinlichkeit eines erneuten Ausbruchs reduziert werden. Der Einsatz von Pheromonfallen und gezielte Temperaturkontrolle sind zusätzliche Möglichkeiten, um einen erneuten Ausbruch zu verhindern und diesen im Notfall frühestmöglich zu erkennen.
Checklist:
Dieser Artikel wurde in der Cigar Journal Herbst-Ausgabe 2013 veröffentlicht. Mehr