Eine atemberaubende Bergkulisse und viel Geschichte. Innsbruck hat einiges zu bieten, nur leider durch die neue Gesetzeslage in Österreich kaum Raum für die genießenden Zigarrenraucher. Denn schnell irgendwo eine Zigarette runter zu heizen ist eine Sache, in Ruhe eine Zigarre zu rauchen eine ganz andere. Brothers and Sisters of the Leaf aus aller Welt besuchen einander ja durchaus, und daher machte ich mich auf, meine Heimatstadt im Hinblick auf Kulinarik, Kultur und atmosphärische Zigarrenplätze auszukundschaften.
Wie kann man als Local seine heimatlichen Gefilde jemanden zeigen, der eventuell nur einen kurzen Zwischenstopp einlegt? Ich habe selbst einen Tag Innsbruck erlebt – vom Frühstück bis zum Abendessen, mit Einblicken in die Geschichte und mit der einen oder anderen genüsslichen Zigarrenpause. Letztere finden ausschließlich unter freiem Himmel statt, was wiederum an sonnigen, warmen Tagen herrlich ist. Und im Winter nach sehr dicken Jacken oder kleinen Zigarren verlangt.
FRÜHSTÜCK UND MORNING-COFFEE-CIGAR
Das Restaurant Schindler in der Maria-Theresien-Straße im Zentrum der Stadt bietet alles, was man für einen Start in den gemütlichen Tag braucht – vom kleinen bis zum ausgiebigsten Frühstück, das sogar nach der Kaiserin Maria Theresia benannt ist. Nachdem ich ausgiebig geschlemmt hatte, wechselte ich nur die Straßenseite. Das Lichtblick 360° in der Rathausgalerie ermöglicht innen wie auch auf der Terrasse eine Morning-Coffee-Cigar mit einem Rundumblick auf Berge.
KULTUR UND KUCHEN
Kommt jemand nach Innsbruck, gehören die Hofkirche, das Tiroler Volkskunstmuseum und ein Gang durch die Altstadt zum Programm. In der Altstadt habe ich bewusst das Goldene Dachl und die gefühlt Hunderten von herumschwirrenden Touristen beobachtet. Der Stadtturm mit 133 Stufen und 31 Meter Höhe belohnt die Mutigen mit einem atemberaubenden Ausblick.
Nach ein bisschen Kultur und Kunst galt es, Kuchen und Zigarre zu kombinieren, denn eine Stärkung am Nachmittag brauchte es. Das älteste Konditorei-Café in Tirol befindet sich in Innsbruck – das Café Munding. An Tischen vor dem Café darf man noch rauchen, man kann den süßen Duft der Backstube riechen und teils noch mittelalterliche Häuser der Altstadt bewundern, während man sich den besten Kuchen von ganz Innsbruck gönnt.
SHOPPING UND NATUR
Nein, jetzt kommen keine Empfehlungen für Klamotten- oder Schuhläden – dafür ist man bei mir an der falschen Adresse. Sollten einem die eigenen Vorräte ausgehen, ist das Feuerzeug kaputt gegangen oder wurde der Cutter am Flughafen abgenommen, gibt es in Innsbruck ein Geschäft, wo der reisende Zigarrenraucher alles bekommt, was sein Herz begehrt: die Tabaktrafik Martin Wacker im Sillpark.
Ich persönlich bin ja ein Liebhaber von Rauchen im Grünen, und somit habe ich mich auf den Weg zum Schlosspark in Ambras gemacht. Wahlweise gibt es auch den Hofgarten nahe der Innsbrucker Innenstadt, aber wirklich viel Charme hat dieser nicht.
DINNER UND AUSKLANG
Einen Tag oder eine Reise mit einem schönen Abendessen, einem Absacker und einer Zigarre ausklingen zu lassen, ist einer dieser Momente, die alles abrunden. Meine Wahl dafür fiel auf das Rosséo. Das Lokal hat alles, was es für den Ausklang braucht – fantastisches Essen, große Getränkeauswahl und eine gemütliche Terrasse zum Rauchen. Ich habe bei Dinner und Rotwein den Tag Revue passieren lassen, und beim Gin Tonic mit Zigarre musste ich feststellen, dass man Innsbruck nach wie vor noch rauchig erleben kann. Man muss nur die richtigen Plätze wissen und ein bisschen Glück mit dem Wetter haben.
Fotos: Pia Gaudenzi