hendrik kelner davidoff

Die große Bedeutung der Zigarrenindustrie in der Dominikanischen Republik

Wie wichtig ist die Zigarrenindustrie für ein Land wie die Dominikanische Republik? Schätzungen zufolge sollen im Jahr 2014 weltweit rund 500 Millionen Premiumzigarren produziert werden, wobei 220 Millionen davon – laut Hendrik Kelner – aus der Dominikanischen Republik kommen werden.

 

Darüber hinaus ist in den letzten paar Jahren eine enorme Steigerung des Exports maschinengefertigter Zigarren zu verzeichnen: „Im Jahr 2010 exportierte die Dominikanische Republik 950 Millionen davon, 2011 stieg die Zahl auf 1,45 Milliarden, 2012 waren es 2,25 Milliarden und im Vorjahr exportierte das Land 3,2 Milliarden Zigarren weltweit“, informiert Kelner.

„Nicaraguanische Zigarren sind zwar ein Renner in den USA, aber die dominikanischen bleiben die Nummer eins“, fügt Hans-Kristian Hoejsgaard, Geschäftsführer von Davidoff, hinzu.

„In Europa gibt es nach wie vor einen Wettkampf zwischen dominikanischen und kubanischen Zigarren, aber wir haben dort acht Prozentpunkte Markanteil gewonnen, vorwiegend wegen der Krise in Spanien, das einen Kernmarkt für kubanische Zigarren darstellt.“

2014 werden in der Dominikanischen Republik 220 Millionen Premiumzigarren produziert werden.

Einer der Hauptgründe für den dominikanischen Erfolg ist die Konzentration von Geschäftstätigkeiten rund um Zigarren in der Stadt Santiago, so Hendrik Kelner. „Hier findet man eine wahre Ansammlung und als Zigarrenproduzent somit alles, was man braucht. Es gibt Leute, die Kisten, Maschinen und Einzelteile herstellen, Maschinenbetreiber, Fabriken, Gewächshäuser und High-Tech-Düngemittelunternehmen sowie – aufgrund der Nähe – viele Geschäfte mit den USA.

guillermo león smoking la aurora

Photo: Simon Lundh

Es ist auch nicht notwendig, Tabak aus anderen Ländern zu imporierten, sprich: es geschieht alles vor Ort.“ Insgesamt gibt es zwischen 40 und 60 Fabriken in der Dominikanischen Republik und etwa 120.000 Leute arbeiten direkt mit Zigarren, deren große Bedeutung für das Land somit offensichtlich ist.

„Die Zigarrenindustrie ist ein wichtiger Arbeitgeber, und ich weiß nicht genau, wie viel die Regierung bekommt, aber wir exportieren jährlich Zigarren im Wert von etwa 500 Millionen Dollar“, sagt Guillermo León, Geschäftsführer von La Aurora.

Und Manuel Quesada, Geschäftsführer von Matasa, weist darauf hin: „Laut Schätzungen gibt es pro Person, die direkt mit Zigarren zu tun hat, drei weitere Leute, die indirekt involviert sind, wie beispielsweise im Transportbereich.“ Darüber hinaus hat die Industrie eine andere indirekte, wichtige Auswirkung, wie Litto Gómez, Geschäftsführer von La Flor Dominicana, erklärt: „Tausende Menschen kommen nur wegen Zigarren hier her. Sie kennen die Dominikanische Republik aufgrund von Zigarren. Aber es ist möglich, dass sie zurückkommen und alles andere entdecken, das dieses Land zu bieten hat. Zigarren fördern den Tourismus. Leider verstehen die Politiker die Bedeutung der Zigarrenindustrie für die Wirtschaft des Landes nicht und erschweren uns die Arbeit, anstatt sie zu erleichtern.“

 

Dieser Artikel wurde in der Cigar Journal Sommer-Ausgabe 2014 veröffentlicht. Mehr

Nachdem Simon Lundh 2005 sein Ingenieursdiplom in Vermessungstechnik erwarb, entschied er sich für eine journalistische Laufbahn. Er entdeckte die Welt der Zigarren während er für eine nichtstaatliche Organisation in Estelí, Nicaragua, arbeitete und verdient seinen Lebensunterhalt nun größtenteils mit Artikeln über Zigarren, Metal Music und Tattoos sowie Reiseberichten.


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