Culebras (span. Schlangen) zählen wohl zu den eher exzentrischen Formaten. Sie erhalten ihre charakteristische Form durch Flechten und Zusammenschnüren von drei noch feuchten Zigarren (häufig Panatelas).
Eine gängige Erzählung über den Ursprung des unüblichen Formats besagt, dass Culebras anfänglich für Fabriksarbeiter gedacht waren. Diese sollten die von ihnen hergestellten Zigarren nicht ohne weiteres aus der Fabrik entwenden und selbst rauchen bzw. verkaufen können. Daher wurde die ihnen zugedachte Tagesration von drei Zigarren zu 3er-Bündeln geflochten.
Ob diese Geschichte tatsächlich historischen Ursprung hat, ist fraglich. Nicht zuletzt können Fabriksarbeiter in der Produktion Zigarren jederzeit selbst zu Culebras formen. Anzumerken ist außerdem, dass der produzierte Ausschuss wohl höher als drei Zigarren pro Arbeiter und Tag lag und die gesonderte Produktion von Culebras nur unnötige Kosten verursacht hätte.
Min Ron Nee, zweifellos eine anerkannte Instanz in der Branche, führt als Ursprungsland der Culebras die Philippinen an. Dort sei das Format Mitte des 19. Jahrhunderts mit dem Hintergedanken entwickelt worden, dass dünnere Zigarren, eng zu einem Zopf zusammengeschnürt, besser reifen würden.
Die Vitola sei nach und nach auch in anderen Ländern produziert worden. Richtig populär wurde sie jedoch nie. Handgedrehte Culebras bleiben bis heute eine Kuriosität, die in kleinen Auflagen oder als limitierte Edition produziert und (leider) oft wieder aus dem Programm genommen werden.
Dieser Artikel wurde in der Cigar Journal Frühjahres-Ausgabe 2014 veröffentlicht. Mehr