Paul Garmirian und sein Sohn Kevork finden es gut, eine kleine Firma zu führen. Trotz all der neuen Marken, die in den Markt drängen, blieben die Garmirians mit ihren PG-Linien stets beständig. Sie sorgen dafür, dass ihr Warenhaus in Virginia immer voll ist und Begriffe wie „nicht in Vorrat“ gar nicht erst aufkommen.
„Wir behalten die Ruhe auch im Sturm“, sagt Kevork. Anstatt neuen Trends hinterher zu laufen, bewähren sich PG-Zigarren durch gleichbleibende Qualität und Reifung. Paul räumt ein, dass die PG Belicoso sein Bestseller ist. Derzeit liefert er Ware, die 2012 abgepackt wurde – die Garmirians schwören auf Reifelagerung in Kisten.
Paul Garmirian stieg 1990 in die Zigarrenbranche ein, und zwar mit der Herausgabe seines Buches The Gourmet’s Guide to Cigars. Er wuchs im Libanon auf und erinnert sich daran, dass sein Vater viele Zigarren aus Kuba rauchte. Von ihm erhielt auch die erste Zigarre, als er 16 war; sie sollte ihn von Zigaretten abhalten. Tatsächlich entstand daraus eine Liebe zum „braunen Gold“.
Während der Ausbildung und später als Universitätsprofessor und Makler blieb Garmirian der Zigarre treu und nahm sich die Zeit, ein Kompendium darüber zu verfassen. Nach der Veröffentlichung seines Buches ließ er die Hochschule hinter sich und entfernte sich schrittweise aus dem Maklerbusiness, um sich vollständig auf die Welt des Tabaks zu konzentrieren. Sein Freund Avo Uvezian drängte ihn angesichts des Erfolgs seines Buches, eine Zigarre unter eigenem Namen zu kreieren. Avo schickte ihm Proben aus der berühmten Manufaktur Tabadom von Hendrik Kelner, wo auch Avos Zigarren hergestellt werden.
Nach zahllosen Kostproben entschied sich Garmirian schlussendlich für einen Blend, und im November 1990 erhielt er seine erste Lieferung von 1800 Zigarren. Er platzierte sie in zwei Geschäften und behielt sich 500 Stück für seinen persönlichen Genuss. Aus den zwei Abnehmern wurden während des Zigarrenbooms 300 – mit einem Absatz von 720.000 Zigarren pro Jahr.
An diesem geschäftlichen Höhepunkt entschieden Paul und sein Sohn Kevork, der übrigens mit 13 Jahren begann, Seite an Seite mit seinem Vater zu arbeiten, als Firma nicht weiter wachsen zu wollen. Das Unternehmen besteht tatsächlich nur aus den beiden sowie Pauls Bruder, der sich um das Lager kümmert. Und darüber freuen sich die Garmirians. Das erlaubt ihnen, persönlichen Kontakt mit jenen Fachhändlern zu halten, die ihre Produkte führen, was wiederum ihre Leidenschaft für die Branche ausmacht.
„Als mein Buch veröffentlicht wurde, gab es zirka 22 kubanische und 35 nicht kubanische Marken auf dem Markt. Heutzutage sind es mehr als 1500 nicht kubanische. Anstatt dem Strom zu folgen und darauf zu setzen, viel zu verkaufen, wollen wir unserer Mission treu und ein kleines Unternehmen bleiben, das treue Konsumenten versorgt, die von der Qualität unserer Zigarren überzeugt sind.“
Zum 25-Jahr-Jubiläum bringen die Garmirians eine besondere Vitola heraus. Sie wird im Format 6 x 52 | 152 x 20,6 und einer Stärke von 7 aus 10 von Anfang November erhältlich sein.
Information:
Paul Garmirian Cigars
www.pgcigars.com
Dieser Artikel wurde in der Cigar Journal Winter-Ausgabe 2015 veröffentlicht. Mehr