Daniel Nuñez war das erste Mitglied seiner Familie, das die Universität besuchte. Er verbrachte seine ersten zwei Stunden in den Vereinigten Staaten auf einer Rolltreppe – fuhr rauf und runter –, da er vorher noch nie eine gesehen hatte. Bei seiner Ankunft sprach er kein Englisch. Trotzdem studierte er Agrarwissenschaften und war darin sehr erfolgreich. Als er 1972 in die Dominikanische Republik zurückkehrte, begann er für das dortige Tabakinstitut zu arbeiten.
Durch seine Arbeit begegnete er Edgar Cullman Sen., späterer Vorsitzender von General Cigar. Cullman meinte: „Junger Mann, ich werde einen Tabakmenschen aus Ihnen machen“. Auf meine Frage, warum er mit 57 in Pension geht, antwortete Daniel: „Ich möchte mehr Zeit mit meiner Familie verbringen. Aber ich werde für das Unternehmen weiterhin als Berater tätig sein.“ In seiner Karriere und Position bei General war er für alles verantwortlich, vom Saatgut bis zum Zellophan. Er leitete eine der besten Tabakfarmen in der gesamten Karibik und in Lateinamerika. Es war Daniel Nuñez, der General Cigar von lediglich zwei elementaren Blends, die 1994 mit Macanudo und Partagás angeboten wurden, zu dem heute so umfangreichen Portfolio führte.
Was Nuñez erreicht hat, bedarf hier keiner Wiederholung; es ist Bestandteil der Legenden und am Wissen der Zigarrenindustrie. Die Entwicklung der Marken und Blends katapultierte General über alle Erwartungen hinaus. Obwohl er stets die Expansion des Unternehmens im Auge hatte, ist seine Menschenliebe nie zu kurz gekommen. Unter seiner Leitung fördert das Corporate Citizenship-Programm von General Cigar Aus- und Fortbildung, stellt Lebensmittel zur Verfügung und bietet vielfach Hilfe für Arbeitnehmer und die Dominikaner im Allgemeinen.
Er ist vehementer Verfechter der Wiederaufforstung und des Umweltschutzes. Er meint: „Die Mitarbeiter von General Cigar sind bestens gerüstet, das Unternehmen in eine gute Zukunft zu führen.“ Dafür wird ihnen Daniel ohnehin stets zur Seite stehen: „Meine Liebe zum Tabak wird ja nicht aufhören.“ Er ist nicht einer, der am Horizont verschwindet; er ist der Inbegriff des dominikanischen Tabakexperten, ein Mann der Zigarre, ein Ehrenmann und ein einfühlsamer, sanftmütiger und besonnener Mensch.
Dieser Artikel wurde in der Cigar Journal Sommer-Ausgabe 2009 veröffentlicht. Mehr