Norway Viking Cigars

Viking Cigars: Zigarren nach Wikinger-Manier

Um 1000, ein halbes Jahrhundert bevor Christoph Kolumbus Amerika „entdeckte“, brach ein nordischer Wikinger namens Leif Eriksson, der dafür verantwortlich war, die Grönländer zum Christentum zu bekehren, in den Westen auf, um neue Gebiete zu erkunden. Als er die Küste eines Landes mit Getreidefeldern und Weinreben erreichte, nannte er es Vinland – das spätere Nordamerika. Dies ist eine zumindest in Europa legendäre und oft erzählte Geschichte, deren Kern nun in einer Zigarre mit dem pas- senden Namen Viking zum Ausdruck kommt. 

„Ich habe keinen Großvater aus Kuba und kein ,Don‘ im Namen“, erzählt Hawk Aanonsen, Gründer von Viking Ci- gars. „Ich stamme von den Wikingern ab, deren Geschichten Menschen in aller Welt kennen. Unsere Zigarren sind also ein Tribut an wirklich harte Kerle.“ 

Das Wesen der Wikinger

Arnt Ånensen und Hawk Annoncen

Photo: Simon Lundh | Arnt Ånensen und Hawk Annonsen

Alles rund um den Wikinger-Lebensstil spreche Männer an. „Es ging um Männlichkeit und Kämpfen. Haben Sie je ein Schwert gehalten? Ein tolles Gefühl! Jeder Mann sollte ein Schwert besitzen. Ich selbst habe 20.“ Sein Geschäftspartner Arnt Ånensen fügt hinzu, dass erst vor kurzem das Skelett einer Wikingerin gefunden wurde. „Die Frauen mussten sich schützen, wenn ihre Männer weg waren.“ Aanonsen, der davon nichts wusste, findet das cool, meint jedoch: „Heute gibt es so viele weiche Männer. Das liegt an der Gesellschaft. Buben dürfen in der Schule nicht mehr kämpfen. Sollten sie aber, denn das gehört zum Wesen von Männern. Ein Zwölfjähriger will nicht nur freundlich, sondern auch gefährlich sein.“ Aanonsen importiert seit 1997 Zigarren und ist Inhaber von sigar.com, dem Vertriebshändler für Habanos in Norwegen. Seine Viking-Cigar-Reise begann 2008 und die Jungfernfahrt war alles andere als erfolgreich. „Ich beschloss, meine eigenen Zigarren in der Dominikanischen Republik zu machen und fiel dermaßen auf die Schnauze, dass ich Jahre brauchte, um mich wieder aufzurappeln. Die Idee und das Design der Viking hatte ich schon lange im Kopf, aber ich wollte, dass der Ring aus Metall ist, und dafür musste ich erst eine Lösung finden.“ Versteht sich, dass eine Zigarre, die Viking heißt, einen Metallring haben muss. Um diesen zu machen, brauche man eine spezielle Form. „Wegen des 3D-Effekts lässt sich schwer voraussagen, wie die silbernen und schwarzen Teile herauskommen werden. Man muss also herumprobieren, und jede Form kostet 1000 Dollar“, meint Aanonsen, und Ånensen erklärt: „Das ist ein wenig so, wie Schatten in Fotos zu entfernen. Man muss das Licht anpassen, damit die Details zu sehen sind.“ Die Investition dürfte sich gelohnt haben. „Angeblich gibt es Leute, die in Geschäften die Ringe von den Zigarren stehlen. Verrückt!“ meint Aanonsen grinsend. „Aber wir sagen nur: Bitte klaut ruhig weiter! Manche Leute haben sich sogar Tattoos von unserem Logo machen lassen.“ Ersteres führte auch zu der Idee, tatsächliche Ringe herzustellen. „Die könnte man ja mit den Kisten verkaufen“, sagt er und zeigt mir den Schmuck auf seinen Fingern. 

Norway Viking Cigars

Photo: Simon Lundh

Die zweite Reise verlief besser: Sie begann 2014, als die beiden Ernesto Perez-Carrillo trafen. „Da ich schlechte Erfahrungen gemacht hatte, wollte ich dieses Mal alles richtig hinkriegen, und so fragten wir ihn, ob er uns jemanden empfehlen könne, der unsere Zigarren produzieren würde.“ Daraufhin meinte dieser, dass er sie herstellen wolle. „Damit hatten wir nicht gerechnet“,sagt Ånensen.„Aberdas ist großartig, denn jeder in der Branche kennt ihn.“ Neben Viking umfasst das Portfolio die Norseman und Nordic Warrior, beide ebenfalls von Wikinger- Geschichten inspiriert. „Davon gibt es so viele, dass wir jahrelang alle zwei Wochen eine neue Zigarre schaffen könnten!“ Die Viking ist eine Maduro, die Norseman würzig und stärker und die Nordic Warrior vermittelt einen Hauch von Kuba. „Ich sagte Ernesto, er solle beim Blend dieser Zigarre an seinen Großvater denken, an Kuba, die Gerüche und seine Erinnerungen. Wir wollten eine kubanische DNS, sein Erbe. Er zeigte sich bescheiden und meinte nur: ,Ich kann es ja versuchen.‘‘

Dieser Artikel wurde in der Cigar Journal Frühjahrs-Ausgabe 2018 veröffentlicht. Mehr

Nachdem Simon Lundh 2005 sein Ingenieursdiplom in Vermessungstechnik erwarb, entschied er sich für eine journalistische Laufbahn. Er entdeckte die Welt der Zigarren während er für eine nichtstaatliche Organisation in Estelí, Nicaragua, arbeitete und verdient seinen Lebensunterhalt nun größtenteils mit Artikeln über Zigarren, Metal Music und Tattoos sowie Reiseberichten.


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