Die Geschichte des CSWC

    Im Jahr 2009 startete Marko Bilić, Zigarren-Events in einer Bar in seiner Heimatstadt Split zu organisieren. An einem dieser Abende war es schon nach Mitternacht, als er mit einem Freund kubanische Zigarren im Churchill-Format rauchte. Diese waren sehr feucht und gingen deshalb immer wieder aus. Da sie nur mehr zwei Streichhölzer hatten, aber noch viel zu rauchen, begannen sie, sich stark auf die Zigarren zu konzentrieren. Wenn sie wieder ausgehen würden, dann war’s das – Night over! „Daraus wurde ein Wettbewerb, und es hat viel Spaß gemacht“, erklärt Marko.

    Er stellte fest, dass bei seinen Events etwas fehlte, nämlich ein gewisses Maß an Spannung. Also schlug er seinem Freund vor, das Ganze zu wiederholen, aber mit mehr Leuten. So waren beim nächsten Mal fünf oder sechs Teilnehmer dabei. Als

    er an diesem Abend nach Hause kam, begann er zu recherchieren. Gab es etwas Ähnliches? „Ich fand heraus, dass es einen Wettbewerb im langsamen Pfeifenrauchen gibt, aber keinen für Zigarren“, erzählt Marko. „Also fing ich an, mir Regeln auszudenken, um die Sache interessanter zu machen. Warum das Ganze nicht mit einem Wettbewerb um die längste Zigarrenasche kombinieren? Fällt die Asche ab, bekommt man Strafminuten. Dasselbe gilt, wenn man den Ring verbrennt.“

    Die erste offizielle Cigar Smoking World Championship (CSWC) fand im Jahr darauf statt. Zwei Jahre später wurde sie in der ehemaligen Privatvilla von Josip Tito abgehalten, in der 1960 ein Treffen der Zigarren-Ikonen Winston Churchill und Josip Tito stattgefunden hatte. Heute wird das Gebäude vom kroatischen Präsidenten genutzt. „Ich dachte, es würde Spaß machen, diesen Abend nachzustellen, und irgendwie haben wir es geschafft, den Präsidenten zu überzeugen, uns grünes Licht zu geben“, erinnert sich Marko. „Churchill war auf der Yacht von Aristoteles Onassis, als Tito ihn einlud. Bei Sonnenuntergang fuhren alle unsere Gäste auf vier großen Yachten zu Titos Villa, und ich ließ von einem Hubschrauber aus Champagner auf jedes Boot herab.“

    Natürlich verbreitete sich diese Geschichte schnell, und bald darauf wurde die CSWC zum Hit. Nach einer Weile stellte das Fremdenverkehrsamt fest, dass viele Leute Split wegen der CSWC entdeckten. Für Marko stellte dies einen Wendepunkt für die gesamte Zigarrengemeinschaft dar. „Es hatte nie zuvor ein Zigarren-Event gegeben, das die Cigar Community dermaßen miteinander verband – und das gibt es auch seitdem nicht. Die Mitglieder verschiedener Zigarrenclubs haben sich bei diesen Veranstaltungen getroffen und bald darauf begonnen, miteinander Geschäfte zu machen. Die Idee für Cigar Rights of Europe wurde zum Beispiel bei einem unserer Events geboren.“

    Heute erregt die CSWC auch außerhalb der Zigarrengemeinschaft Aufmerksamkeit. 2018 schrieb das Wall Street Journal über die US-Qualifikationsrunde und im Jahr darauf berichtete die New York Times über das große Finale. Der Weltmeister von 2018, Hauke Walter, wurde sogar eingeladen, in zwei TV-Shows über den Wettbewerb zu sprechen, als er nach Deutschland zurückkehrte. „Die CSWC ist praktisch wie jedes wahre Sportereignis. Es geht darum, Kontakte zu knüpfen und eine gemeinsame Leidenschaft zu teilen.“

    Nachdem Simon Lundh 2005 sein Ingenieursdiplom in Vermessungstechnik erwarb, entschied er sich für eine journalistische Laufbahn. Er entdeckte die Welt der Zigarren während er für eine nichtstaatliche Organisation in Estelí, Nicaragua, arbeitete und verdient seinen Lebensunterhalt nun größtenteils mit Artikeln über Zigarren, Metal Music und Tattoos sowie Reiseberichten.


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