Mit der Lancierung des neuen Davidoff-Reisehumidors hat der Schweizer Zigarren- und Accessoirehersteller ein gänzlich neues Humidorkonzept auf den Markt gebracht.
Um einen Reisehumidor für Zigarren zu entwickeln, wandte sich Davidoff an Marcello Bottino, einen italienischen Designer und Handwerksmeister, der für seine rigorosen technischen Designprinzipien berühmt ist. Dieser Hightech-Handwerker ist ein italienischer Unternehmer aus Genua, der sich auf Löttechniken und innovatives Textildesign spezialisiert hat und für jedes Projekt neue Materialien und Lösungen erforscht, vom Rucksack mit Solarkollektoren zur nahtlosen Bademode.
Wie kam Ihnen die Idee, einen Reise-Humidor zu entwickeln?
Es war so, dass Davidoff zu mir kam. Sie zeigten mir die Reise-Humidore, die Liebhabern zur Zeit weltweit zur Verfügung standen und erklärten, dass sie die Kategorie mit einem stilvollen und dennoch hochwirksamen Accessoire neu erfinden wollten, um die ultimative Pflege für die besten Zigarren zu bieten.
Wie hat sich Ihre kreative Karriere entwickelt?
Meine Leidenschaft für Kreativität begann in der Welt der Stoffe. Ich begann mit T-Shirts und wandte mich dann Taschen und neuartigen Materialien zu, die im Design zunehmend Verwendung finden. Ich bin verantwortlich für Millionen Meter Jacquard-Stoff, tausend Badeanzüge, elastische Textilien und eine Million Badehosen. Ich verwende selten gewöhnliche Materialien. Lieber entwickle ich meine eigenen Werkzeuge und Maschinen, um herzustellen und zu erschaffen, was nie zuvor gemacht worden ist. Das „Nicht-Existente“ hat mich stets stärker inspiriert, weil ich meinen eigenen Weg entdecken musste, es zu schaffen. Ein Beispiel ist die nahtlose Laminierungstechnik. Statt zu nähen haben wir den Saum gelötet. Die gleichen Techniken kamen bei der Herstellung des Davidoff Reise-Humidors zum Einsatz.
Was hatten Sie im Sinn, als Sie den Davidoff Reise-Humidor entwickelten?
Materialien zu wählen, die zu Zigarren passen, mit einer Technik, die es erlaubt, Feuchtigkeit im Humidor einzuschließen und die Zigarren zu schützen. Ich musste diese Charakteristika bedenken, bevor ich diesen völlig einzigartigen Humidor für den stilvollen, reisenden Kenner entwickeln konnte. Die nie endende Begeisterung für neue Techniken, Forschung und Entwicklung und die Unternehmensvision waren sicherlich meine Inspiration während dieser außergewöhnlichen Entdeckung. Aber ohne meine Kenntnis innovativer Textilien und der Entwicklung meiner eigenen Löttechnik wäre es nicht möglich gewesen, die strengen technischen Vorgaben und Herausforderungen von Davidoff zu erfüllen.
Erzählen Sie uns mehr über die Zusammensetzung des Davidoff Reise-Humidors und die Herausforderungen während des Projekts.
Der Davidoff Reise-Humidor besteht aus zwei Teilen: der Tasche und dem herausnehmbaren inneren Einsatz. Der Einsatz bietet Platz für acht Zigarren und wird an große und kleine Zigarren angepasst. Er sieht zwar vielleicht einfach aus, die Fertigung war jedoch relativ komplex. Ich musste das Einlagedesign schließlich aus Wellen von Stoff entwickeln. Jede Zigarre ist vom Stoff umhüllt, um zu verhindern, dass die Zigarren gequetscht werden. Ein weicher Stoff hilft das Deckblatt zu schützen. Der Verschluss der Tasche musste einfach sein und doch eine 100%ige Versiegelung liefern. Alle Materialien sind zusammen verlötet, um im Inneren des Humidors die ideale Feuchtigkeit zu erhalten. Das Design verwendet fortschrittlichste Versiegelungstechnik mit starken Magneten und einen mehrschichtigen Aufbau mit laminierten Textilien, weil dies für den dichten Verschluss des Reise-Humidor ohne Nähte essenziell ist. Ich habe alle diese Techniken mit meinem Team entwickelt. Die Laminierung wurde im Haus durchgeführt. Wir mussten sogar einige unserer Maschinen umbauen, aber angesichts des erstaunlichen Ergebnisses war es die Mühe wert. Wenn die Tasche verschlossen wird – man hört das zuschnappende Geräusch – entsteht sozusagen ein Luftkisseneffekt. Und schließlich war da noch die Frage des Gewichts. Wer ohnehin schon mit Gepäck reist, möchte nicht noch das Gewicht seiner Zigarren einschließlich Humidor bedenken müssen. Deshalb habe ich Textilien ausgewählt, die extrem haltbar und leicht sind. Am Ende wiegt der Humidor, je nach Ausführung, zwischen 600 und 700 Gramm. Davidoff hat sein Befeuchtungssystem eingebracht, das Feuchtigkeit langsam und gleichmäßig freisetzt. Aufgrund dieses technischen Durchbruchs lassen sich Zigarren etwa drei Wochen lang im Davidoff Reise-Humidor aufbewahren.
Wie lange haben Sie am Humidor gearbeitet?
Das Design war bereits durchdacht, weshalb das Projekt etwa zwei Jahre in Anspruch nahm. Ich war am abschließenden Teil der Entwicklung beteiligt: die Kreation und ihre Verwirklichung dauerten ein halbes Jahr, das gesamte Projekt zwei Jahre.
Woher stammen die Materialien?
Die meisten meiner Materialien und Zulieferer stammen aus der Region Genua, Italien.
Was macht Ihre Arbeit so interessant?
Immer neue Wege herauszufinden, um technischen Anforderungen mit stilvollem Design zu begegnen. Ich wachse und verbessere mich mit jedem Schritt.
Waren Sie von Anfang an mit der Welt der Zigarre von Davidoff vertraut?
Ich bin eigentlich Nichtraucher, aber wegen meiner Arbeit hatte ich so viele Zigarren im Studio, dass ich gelegentlich eine geraucht habe. Außerdem habe ich das Glück, dass einer meiner Zulieferer ein Fan von Davidoff-Zigarren ist. Durch ihn habe ich die Welt der Zigarre besser kennen und schätzen gelernt.
Sie haben sich eben als Nichtraucher bezeichnet, aber welche Eigenschaften haben Sie mit der Welt von Davidoff gemeinsam?
Meine Arbeit ähnelt der des Davidoff Master Blenders, der stets nach neuen Mischungen, Aromen und Tabaksorten aus verschiedenen Kontinenten sucht, um wahre Premium Zigarren zu schaffen und den Aficionado auf eine aromatische Weltreise mitzunehmen. Ich bin extrem neugierig und liebe die Forschung. In meinem Beruf ist das nicht nur eine Leidenschaft, sondern eine Verpflichtung. Ich gebe nie auf, wenn ein technisches Problem auftaucht. Wie ein Pionier ohne Grenzen, suche ich immer weiter nach der idealen Lösung, selbst wenn ich dazu meine Komfortzone verlassen muss. Das ist sicher nicht immer die einfachste Art, Dinge zu erledigen, aber es ist die spannendste! Technik, Material und Funktion müssen im Design aufgehen, und maximale Qualität erreiche ich nur, wenn ich bis an meine Grenzen gehe.
Reisen Sie gern?
Ich liebe das Reisen, ob privat oder aus geschäftlichen Gründen. Es ist Teil meines Berufs, weltweit Erfahrungen zu sammeln. Nur dadurch, dass ich die Erforschung neuer Techniken und Textilien auf dem neuesten Stand halte und den Trends einen Schritt voraus bin, kann ich Designkonzepte schnell in Erfolgsrezepte verwandeln. Deshalb bin ich stets auf der Suche nach Anregungen und Innovationen für meinen Beruf. Zum Beispiel vermarkten wir gerade jetzt eines unserer Produkte in Jerusalem. Es ist eine Art von Gürtel, der mit Stoff überzogen ist und als Luftkissen wirkt und die Knochen von kranken Menschen beschützt, wenn sie fallen. Sie sehen, dass Design nicht nur mit Schönheit und Luxus zu tun hat, sondern manchmal auch mit Technik verbunden ist, um zu schützen und zu helfen.
In wieweit identifizieren Sie sich mit Ihren Kreationen?
Wenn ich auf meine Schöpfungen zurückblicke, dann reflektieren sie meine Entwicklung und meinen ganz persönlichen Weg. Man wird mit den Jahren besser. Natürlich bin ich stolz auf das fertige Produkt, aber der Weg, dem ich gefolgt bin und die persönliche Bereicherung, die ich unterwegs erfahren habe, sind genauso wichtig.
Über den Humidor Designer Marcello Bottino
Marcello Bottino begann 1984 im Alter von 23 Jahren mit dem Designen und der Produktion von T- Shirts und Sweatshirts aus selbst entwickelten Textilien. Von Anfang an war die Mode der Faktor, der seine Erfahrungen und Neuinterpretationen miteinander verschmelzen ließ. Seine Karriere umfasst Millionen Meter Jacquard-Stoff, Tausende von Badeanzügen und elastischen Textilien sowie Badehosen.
1990 gründete er sein erstes Designstudio mit Schwerpunkt auf Textilgrafik und innovativen Materialien.
Dank seiner Erfahrungen im Wassersport sowie seiner Begeisterung und Intuition für neues Textilmaterial arbeitete er für renommierte öffentliche Partner und Textilfirmen wie: Das Labor für integrierte fortschrittliche Robotik der Universität von Genua, die Italienische Technische Hochschule, Textilhersteller, Speedo International, North Sails, Henry Lloyd und viele andere.
2009 kam ihm die Idee, Techniken der Verbindung zu erforschen und zu entwickeln (etwas, das er zunächst für die Entwicklung eines nahtlosen Badeanzugs für Speedo studiert hatte). Mit Unterstützung von Chemieunternehmen und Maschinenbauern gründete er dann ein kleines Labor mit dem Namen o-range zur Entwicklung von Einzelstücken und Produkten mit Klebeverbindungen statt Nähten. Gleichzeitig etablierte er die Marke o-range und eine neue Taschen-Kollektion. Später verwandelte er o-range schrittweise von einem breit gefächerten Entwicklungs- und Designdienstleister in einen Hightech-Hersteller festhaftender Produkte.