Im Jahr 2007 präsentierte Julio Eiroa eine spezielle Cameroon-Zigarre für seine Familienmarke Camacho: die Super-Premium- Zigarre Camacho Select. Ursprünglich war diese nur für ausgewählte Einzelhändler erhältlich, doch wegen der starken Nachfrage stellte das Unternehmen mehr davon her und brachte die Zigarre in ganz Amerika auf den Markt. Sie wurde wegen ihres Reichtums und Aromas gelobt. Ein Jahr später wurde die Marke Camacho an Davidoff verkauft, und die Select blieb auf der Strecke. Doch Julio vergaß weder die spezielle Cameroon-Zigarre noch den Tabak. Julio, ein geborener Farmer, zählte zu den ersten kubanischen Expats, die sich in den 1960er-Jahren in Honduras niederließen. Seine Liebe zum Land – in seinem Fall Jamastrán – ist offensichtlich. Unter seiner Leitung war Camacho für das Corojo-Saatgut von der gleichnamigen Farm in Kuba bekannt. Nachdem er die Marke an Davidoff verkauft hatte, führte Julio die Farm weiter. Weil der neue Camacho-Inhaber seine Ernte nicht wollte, blieb er auf viel Tabak sitzen. Also gründeten Julio und sein älterer Sohn Justo 2015 ihr eigenes Zigarrenunternehmen, benannt nach Julios Initialen – JRE.
Für ihre erste Auflage verwendeten sie einen Großteil der auf der Farm gezogenen Corojo- und Habano-Tabake. Bald begann Julio auch mit dem Anbau von Connecticut in Honduras und erinnerte sich an seine „alte Liebe“ – Cameroon. Im Jahr 2018 pflanzte er diesen auf etwa zwei Hektar (im Vergleich zu Corojo auf 40 Hektar) an.
Das Resultat war großartig, doch Julio meint, dass Cameroon schwierig zu ziehen sei und er es dreimal versuchte, bevor er es richtig hinbekam. „Bei Cameroon konnten wir nur einmal pro Jahr testen, was nicht einfach war. Alle Tabaksorten haben ihre eigenen einzigartigen Eigenschaften, was Pflanze, Größe, Primings, Trocknung etc. betrifft. Anfangs hatte ich die Erfahrung nicht, obwohl ich mich mit Tabak auskenne. Aber ich habe über die Besonderheit von Cameroon gelernt.“ Das hat sich gelohnt, denn, so Julio: „Er ist wegen seiner Eigenschaften als einer der besten Wrapper der Welt bekannt und beliebt.“
Das Ergebnis ist die in diesem Jahr lancierte Aladino Cameroon. Ihr seidiger, in Honduras gezogener Cameroon-Wrapper bedeckt den Corojo-Binder und -Filler, der auch für die reguläre Aladino-Linie verwendet wird. Die Aladino Cameroon feierte dieses Frühjahr ihr Debüt, leider hat nun aber die COVID-19-Situation das Geschäft gebremst. Justo Eiroa sagt, dass die Farm und Fabrik seines Vaters wegen der Zertifizierungen durch Bayer länger geöffnet waren als andere. Im März ordnete das Land die Schließung der Fabrik an, doch der Farmbetrieb durfte weitergeführt werden. Der Grund dafür war, dass der Tabak erst geerntet und in die Scheunen gebracht werden musste. Bei Einstellung des Farmbetriebs und Trocknungsprozesses wäre die gesamte Ernte verloren gegangen. Zudem mussten in Florida alle nicht lebensnotwendigen Geschäfte schließen, womit der Vertrieb von Aladino vorübergehend gestoppt wurde. Justo und Julio freuen sich auf das Ende der Quarantäne in Honduras und den USA. Sie meinen, sobald das Virus abklingt und die Geschäfte wieder öffnen, wird JRE sofort in der Lage sein, seine Pipelines zu füllen.