Einführung von Plain Packaging in Singapur

Singapur hat strenge Plain Packaging-Regelungen erlassen, die ähnlichen Gesetzen wie jenen in Australien und Irland folgen.

Laurent de Rougemont

Seit erstem Juli ist vorgeschrieben, dass Zigarren vor ihrer Ankunft im Land einheitlich zu verpacken sind. Einzelhändler müssen nun Distributeure oder Hersteller bitten, dass sie die Plain Packaking-Anforderungen für sie erfüllen. Auch Kunden, die online einkaufen, sind davon betroffen, da für ihre Einkäufe ebenfalls die Plain Packaging-Vorschriften gelten. 

Unternehmen wie Davidoff of Geneva Singapur haben sich entsprechend vorbereitet. „Die Umsetzung von Plain Packaging in Singapur ist für uns als Unternehmen eine weltweite Premiere und ein Weiterbildungsprozess für alle beteiligten Kollegen“, sagt Laurent de Rougemont, Managing Director von Davidoff of Geneva Asia Limited. „Wir mussten gemeinsam Anstrengungen zur Umsetzung unternehmen: unsere Leute in der Fabrik in der Dominikanischen Republik, unser Hauptsitz in der Schweiz und unsere asiatischen Regionalbüros in Hongkong.“ Anne Chan, Assistant Brand Manager bei Davidoff of Geneva Singapur, ist zuversichtlich, dass es nur minimale Auswirkungen auf den Verkauf geben wird. „Wir haben eine loyale Gruppe von Kunden und gehen davon aus, dass sie erneut Bestände ihre Lieblingszigarren kaufen werden, wenn wir nach dem COVID-19-Lockdown wieder aufsperren“, meint sie. „Wir rechnen mit Auswirkungen auf das Geschenksegment, besonders zu den verschiedenen Feiertagen, zu denen wir bei jenen beliebt sind, die ein attraktives Verpackungsangebot in Verbindung mit unseren Zigarren suchen, für das die Marke Davidoff bekannt ist.“ 

Die Kosten für die Einhaltung der Vorschriften stellen für Jerome Lim, Operations Manager von Grande Vida Cigars, ein ernsthaftes Problem dar, denn der erhöhte Verpackungs- und Arbeitsaufwand wird letztendlich vom Händler getragen. Er macht sich auch Sorgen über die Auswirkungen auf den Verkauf von Zigarren in limitierter Auflage. „Die Originalkisten sind für Sammler sehr wichtig“, sagt Lim. „Ohne Originalverpackung wird der Wert der Zigarren stark vermindert. Das wäre so, wie wenn man eine Vintage-Flasche Château Lafite in einer einfachen Glasflasche ohne Etikett präsentiert.“ Lim befürchtet zudem eine Zunahme von gefälschten Zigarren, da es keine Originalverpackung mehr gibt, die überprüft werden kann. Diese Sorge teilen auch Kunden. Vertrauen in den Händler sei jetzt extrem wichtig, so Philip Phajan, ein Mitglied der Zigarrenszene Singapurs. „Woher weiß man bei einer Einheitsverpackung, ob man das bekommt, wofür man gezahlt hat? Mir geht es nur um die Zigarren, womit ein fehlendes Branding keinen großen Unterschied macht, aber für jene, die sich mit Zigarrenmarken nicht auskennen, wird es problematisch“, meint Phajan. An seinem Genuss von Zigarren wird sich nichts ändern, aber an seinen Kaufentscheidungen vielleicht schon, je nach Angebot der Händler vor Ort und der großen Wahrscheinlichkeit, dass Online-Händler nicht in der Lage sein werden, Singapurs Plain Packaging-Anforderungen zu erfüllen. Trotz seiner Prognose ist Phajan zuversichtlich, dass die Zigarrenkultur fortbestehen und weiter wachsen wird. 

Samuel Spurr ist seit seinem ersten Feature über die australische Zigarrenszene im Jahr 2006 als Cigar Journal-Korrespondent für den asiatisch-pazifischen Raum tätig. Er schreibt, twittert und instagrammiert regelmäßig über Zigarren, gilt in Australien als Experte auf dem Gebiet und veranstaltet oft Zigarren-Masterclasses.


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