Das einzige was Alan Rubin, Gründer der Alec Bradley Cigar Company, 1996 über Zigarren wusste war, welches Ende man anschneidet und welches man anzündet. Inzwischen zählt er in Sachen Blending und Branding zu den führenden Innovatoren der Branche. Sein Unternehmen feiert 20-jähriges Bestehen.
„Meine Leidenschaft hat mich dazu ermutigt, mein Leben mit etwas zu verbringen, das ich liebe, und die Alec Bradley Cigar Company zu gründen“, sagt Rubin. „Wenn ich heute 20 Jahre zurückblicke, würde ich nicht allzu viel ändern. Ich mag diese Branche und die Menschen, die darin arbeiten. Genau das bindet mich an diesen Beruf.“
Bei der Registrierung seines Unternehmens im Juni 1996 hatte Rubin nur den Namen – Alec Bradley –, für den seine beiden Söhne Pate standen. Es gab keine Ideen, keine Blends, keine funktionierenden Prototypen. Der Zigarrenboom hatte bereits seinen Höhepunkt erreicht und die Nachfrage nach Zigarren war stark zurückgegangen, als er 1997 mit Bogey’s Stogies sein Debüt feierte. „Die erste Alec Bradley-Marke war Bogey’s Stogies – der einzige Bogey, über den man sich als Golfer freut,“ erklärt Rubin. „Das ist mein ursprünglicher Business-Plan gewesen – Zigarren auf den Golfplatz zu bringen.“
Der Bogey’s Stogies, einer milden Zigarre mit Connecticut-Deckblatt, war nur ein kurzes Leben beschieden. 1999 verschwand sie bereits wieder vom Erdboden. Alan Rubin schloss sich daraufhin mit Ralph Montero, einem Zigarrenmacher, der ebenfalls ums Überleben kämpfte, zusammen und gemeinsam gelang es dem Duo, das Unternehmen umzukrempeln. Sie arbeiteten mit dem legendären Zigarrenhersteller Henke Kelner und produzierten ihre erste erfolgreiche Marke – Occidental Reserve – in dessen fast gleichlautender Fabrik Occidental in der Dominikanischen Republik. „Wir hatten rund 300 Händler in den USA, die diese Zigarren verkauften“, informiert Rubin. „Wir sind gewachsen und haben begonnen, Blends in Honduras und Nicaragua herzustellen.“
Damit kam der Stein ins Rollen. Mit dem Launch der Trilogy, einer dreieckig gepressten Zigarre, zog die Marke große Aufmerksamkeit auf sich, und die Maxx, Alec Bradleys erste Auflage mit großem Ringmaß, kam bei den Rauchern sehr gut an. Doch all dies war nichts im Vergleich zum hohen Bekanntheitsgrad, den die 2007 lancierte Tempus, erzielte. Mit Verkaufszahlen, die alle Rekorde sprengten, stellte sie einen Wendepunkt in der Unternehmensgeschichte dar. Als erste kräftige Zigarre brachte sie Alec Bradley eine neue Klientel und neuen Erfolg.
Daraufhin etablierte sich das Unternehmen mit der Prensado Churchill als einer der führenden Akteure in der Branche. Heute ist die Black Market die meistverkaufte Zigarre des Unternehmens. „Ich habe bereits bei der Präsentation der Alec Bradley Black Market gewusst, dass sie etwas Besonderes sein wird“, verkündet Rubin voll Stolz. „Wer sie einmal geraucht hat, ist ihr verfallen! Seit ihrem Launch vor einigen Jahren ist diese Zigarre unser absoluter Bestseller.“
Anlässlich des 20. Jubiläums hatte die Alec Bradley Cigar Company vor, eine spezielle Zigarre herauszubringen, doch die verheerende Regulierung der Food and Drug Administration (FDA) ließ diesen Plan platzen. „Wir waren gerade dabei, das Projekt (die Jubiläumszigarre) zu finalisieren, als die FDA-Regelung herauskam, und somit ist uns nicht genug Zeit geblieben, um die Vorschriften einhalten zu können“, meint Rubin und fügt hinzu: „Meine Sorge gilt allerdings weniger unserem 20-Jahr-Jubiläum, sondern eher darum, was in den nächsten 20 Jahren passieren wird.“
Heute ist die Marke weit entfernt von ihren bescheidenen Anfängen mit der Bogey’s Stogies, die Alan Rubin Mitte der 1990er-Jahre auf Golfplätzen verkaufte. Das Motto der Alec Bradley Cigar Company, inzwischen von drei Generationen der Familie Rubin geführt, lautet „Qualität geht vor“. Derzeit werden 90 Prozent der Zigarren des Unternehmens in der Raíces Cubanas-Fabrik in Danlí, Honduras, erzeugt und die jährliche Produktion reicht aus, um die weltweite Nachfrage in mehr als 40 Ländern zu decken.
„Wir finden Wege, ein erschwingliches Lifestyle-Luxusprodukt zu schaffen, das Menschen unterhält“, erklärt Rubin. „Sie schenken uns eine oder eineinhalb Stunden ihrer Zeit, und es wichtig, dass wir ihre Erwartungen erfüllen – oder sogar noch übertreffen.“
Dieser Artikel wurde in der Cigar Journal Winter-Ausgabe 2016 veröffentlicht. Mehr