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Maori Tabacs S.A.: Lukrative Geschäfte in Andorra

Maori Tabacs hat in Andorra mit nur sieben Angestellten einen Hotspot für Liebhaber kubanischer Zigarren geschaffen – ein kleines tabakophiles Wunder in dem zwischen Frankreich und Spanien versteckten Zwergstaat. Die Tatsache, dass in dem Nicht-EU-Land steuerliche Sonderbedingungen herrschen und Schnäppchenjäger von Luxuswaren hier optimale Bedingungen vorfinden, genügt aber keinesfalls als Erklärungsversuch.

 

Schon eher auf die richtige Spur führt da eine frühe geniale Geschäftsidee von José Maria Cases. Bereits vor Jahrzehnten richtete er in seiner Heimat eine Fabrik ein, um Zigarren erstmals mit einer Cellophanhülle zu versehen und so ihr Überlebenschancen außerhalb eines Humidors zu erhöhen. „Diese Aktion startete ich als Probelauf für die preiswerte José Piedra, die ich in Kuba für den europäischen Markt entdeckte.“

Als Durchreiseland haben wir uns perfekt an die Bedürfnisse unserer Klientel angepasst.

Der Präsident von Maori Tabacs, Jahrgang 1942, hat die operativen Geschäfte längst seinem Sohn Ricardo übergeben. Aber es war seine kreative Kraft als Entrepreneur, mit der er die entscheidenden Weichen des Unternehmens stellte: „Ende der 1960er-Jahre übernahm ich die Habanos-Vertretung für Andorra und 1975 richtete ich mir in Kuba ein eigenes Büro ein. So konnte ich den Zwischenhändler in Madrid ausschalten.“ Aber es war seine kreative Kraft als Entrepreneur, mit der er die entscheidenden Weichen des Unternehmens stellte: „Ende der 1960er-Jahre übernahm ich die Habanos-Vertretung für Andorra und 1975 richtete ich mir in Kuba ein eigenes Büro ein. So konnte ich den Zwischenhändler in Madrid ausschalten.“

José Maria Cases setzte nicht allein auf Tabak, sondern positionierte sich auf breiter Basis. Eine weise Entscheidung. „Als 1989 der Eiserne Vorhang fiel und die Zuckerinsel in eine ruinöse Mangelsituation abzurutschen drohte, rangierte ich unter den fünf europäischen Unternehmen der ersten Stunde, die Kuba mit existentiellen Gütern versorgte, darunter die Tabakbauern, die Pestizide und Dünger benötigten.“

Aus dieser Zeit stammt Cases’ Freundschaft zu Heinrich Villiger, der heute das Imperium von 5th Avenue, dem exklusiven Habanos-Distributeur Deutschlands, repräsentiert. Über ihn sagt Cases: „Neben Nicholas Freeman von Hunters & Frankau in London und der Familie Lévy aus Genf war er vor mir der maßgebliche Schrittmacher im Quintett europäischer Pioniere, das Kubas Tabakbranche neu aufmischte.“maori tabacs sa andorra jose maria cases portrait

Cases zeigt mir stolz die Urkunde, mit der Kuba ihn für 25 Jahre Geschäftsbeziehungen ehrte. 1999 gesellte sich dazu die begehrte Trophäe Hombre del Habano. „Das war die Zeit, in der wir unsere Casa del Habano und später The Cigar Shop eröffnet hatten.“ Der etablierte sich als das Tabakfachgeschäft, das in ganz Europa mit dem größten und best gefüllten Walk-in-Humidor auftrumpfen kann.

Wer beim Durchblättern von Cases’ Kuba-Album auf die persönlichen Fotos mit Fidel Castro stößt, versteht, dass deren rege Geschäftsachse stets auch von tiefer menschlicher Sympathie begleitet war.

„Wir sind stolz, in Andorra als exklusiver Habanos-Distributeur heute über 200 Referenzen für die zehn größten Fachgeschäfte liefern zu können. Bereits vor zehn Jahren überholten wir das Angebot auf den führenden Habanos-Märkten Spanien und Frankreich“, betont Cases, der gern Cohibas raucht und eine Privatsammlung mit 400 Humidoren pflegt.

In Andorra geht keine gefälschte Ware über den Ladentisch – und das bei einem beachtlichen Distributionsnetz mit 500 Kunden, mit denen Maori Tabacs zusammenarbeitet. Die vorbildliche Service-Philosophie des Familienunternehmens garantiert, dass jede Zigarre dem Kunden auf Wunsch vakuumverschweißt überreicht wird.

„Als Durchreiseland haben wir uns perfekt an die Bedürfnisse unserer Klientel angepasst,“ meint Cases und freut sich: „Der Wirtschaftskrise zum Trotz konnten wir unsere Verkaufszahlen auf zufriedenstellendem Niveau halten.“ Und das, obwohl die Krisen gebeutelten Spanier zu 75 Prozent die Konsumenten stellten. „Französische Zigarrenfreunde sind unsere zweitwichtigste Klientel. Da sie bei uns etwa 30 Prozent preiswerter einkaufen, machen wir mit diesen direkten Nachbarn weiterhin lukrative Geschäfte.“

 

Dieser Artikel wurde in der Cigar Journal Frühjahres-Ausgabe 2014 veröffentlicht. Mehr

Gabriela Greess ist seit 2005 für den Travel Corner des Cigar Journals rund um den Globus unterwegs, und berichtet über Top-Locations für Passionados. Für das Cigar Journal recherchiert sie ebenfalls Unternehmensportraits, und trifft Vertreter der Tabakbranche für Interviews. Für die Rubrik Tobacco & Arts schreibt sie zu Kunstschaffenden, die sich im Besonderen der Zigarre widmen. Für das Cigar Journal recherchiert sie ebenfalls Unternehmensportraits, und trifft Vertreter der Tabakbranche für Interviews. Für die Rubrik Tobacco & Arts schreibt sie zu Kunstschaffenden, die sich im Besonderen der Zigarre widmen.


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