Sexy Cocktails in Berlin

Seit einigen Jahren erreichen die unterschiedlichen Konzepte der Watering Holes und deren Cocktailkreationen höchstes internationales Niveau in Deutschlands Hauptstadt. Die American Bars sind ebenso vielschichtig und spannend, wie sich das Stadtleben selbst präsentiert: Von fashionablen Hotelbars wie dem Curtain Club im Ritz Carlton oder dem plüschigen Provocateur im gleichnamigen Hotel, über klassisch-stylische Ausformungen wie dem Reingold oder dem Lebensstern bis hin zu etwas verborgenen Speakeasys wie dem Green Door oder dem Fairytale. Eine enorm abwechslungsreiche Szene tut sich hier auf, für deren Entdeckung ein profunder Cocktail-Liebhaber gerne die meist langen Distanzen auf sich nimmt. Außerdem erlaubt die Flexibilität vieler Barbesitzer, welche die Rauchergesetze liberaler interpretieren als in anderen Bundesländern, dass der Gast noch in Ruhe Zigarren zum Drink genießen kann. Wir nehmen Sie mit, auf eine kurze Rundreise zu exquisiten Bar-Hochburgen in Berlin. Für den Aperitivo besucht man am besten einen Klassiker der Stadt: Seit 2001 fungiert die fabelhafte Victoria Bar als „Leimstreifen für Barfliegen“. Der Drink „Boi Portugues“ (Dry Port, Campari, Bitters, Noilly Prat) entpuppt sich als sehr gelungener Aperitif.  Von der Potsdamer Straße geht es in das bekannte Speakeasy „Buck & Breck“ des Portugiesen Gonçalo de Sousa Monteiro. Hat man einen Platz an der Raucher-Bar ergattert, dann verführt der Barmann gekonnt zu Neuinterpretationen von klassischen Cocktails, wie dem „Borgia“ oder „Mezcal Negroni“. Hoher Coolness-Faktor! Nächster Stopp der Tour ist das „Stagger Lee“: Eine kleine Bar mit viel Holz und einem heimeligen Nebenraum, der zum Genuss von Zigarren einlädt. Zum famosen „Barrel Aged Black Cherry Old Fashioned“ (Elijah Craig 12yo, Ardbeg 10yo, Port, Amarena Sirup, Bitters …) passt zum Beispiel ausgezeichnet eine Partagas Black Label. Von dort geht’s weiter zur besten Hotelbar der Stadt. Die Bar im Hotel am Steinplatz konnte sowohl 2016 als auch 2017 bei den Mixology-Bar-Awards den Preis in der Kategorie Hotelbar einheimsen. Und das mit dem Anspruch, eine Bar ohne Gin zu sein. Jedoch macht die großartige Barkeeperin Anne Linden den Gast mit überzeugender Freundlichkeit und ihren brillanten Cocktail-Kreationen das Fehlen der Spirituose schnell vergessen. Wenn man aus der schön illustrierten Karte (alle Rezepte sind handgezeichnet) ohne spezifische Cocktailnamen entweder den Cocktail mit Doppelwacholder, Minze, Rote Bete, Ananas und Zitrone oder jenen mit Bourbon, Minze, Verjus und Honig ordert, verstehen Bar-Passionados sofort die zweimalige Jury- Entscheidung. Im Genießen dieser Cocktails, verbunden mit kurzweiligen Gesprächen mit Frau Linden lässt sich die Bar-Tour in Berlin am besten beschließen.

Christof Habres lebt und arbeitet als freier Journalist, Autor und Kunsthändler in Wien. Neben seiner Tätigkeit für das Cigar Journal schreibt Habres auch für die Wiener Zeitung, das Wiener Journal, Weltkunst Magazin und Skylines Magazin. Im Cigar Journal widmet er sich der zigarrenaffinen Barkultur der Weltmetropolen.


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