Jede Branche hat ihre Legenden. Wir sprechen an dieser Stelle von Unternehmerpersönlichkeiten, die als Synonym für das Produkt stehen und ihr Metier und ihre Zeit geprägt haben.
Unzweifelhaft gehört Michael Kohlhase – Freunde sprachen den Vornamen englisch aus – dazu, und sein früher Tod im Jahr 2000 war für Familie, Kunden und Lieferanten ein Schock.
Gemeinsam mit Bernd Kopp, einer anderen Unternehmerikone Deutschlands und er seinerseits im Pfeifengeschäft bekannt, leitete Kohlhase das 1979 in Rellingen bei Hamburg gegründete Unternehmen. Damit begann eine großen Erfolgsstory in beiden Geschäftsfeldern: Zigarrenimporte aus der Karibik sowie Latein- und Mittelamerika, aber auch im Bereich Pfeifentabak. Immer prägten unternehmerische Visionen und Mut die Entscheidungen des Duos.
Der erste Coup war der Kauf der englischen Tabakfabrik McConnell im Jahr 1989. Hierzu gehörten nicht nur die notwendigen Maschinen, die nach Rellingen transportiert wurden, sondern vor allem die Originalrezepte für die Traditionsmarke Rattray’s. Diese Tabake genießen bis heute nicht nur in Deutschland, sondern in der ganzen Welt einen fabelhaften Ruf. Aus dem Kauf der Maschinen entstand weiteres Potenzial.
Kohlhase produziert heute in Lizenz für Fachhänder, aber auch Filialunternehmen deren Eigenmarken. Zwar taucht der Name Kohlhase nicht auf, aber Umsatz und Renommee sorgen dennoch in der Branche für Aufsehen. Man weiß, wer hinter diesen Marken steht.
Der zweite Coup war Kohlhases gute Nase für Trends bei Zigarren. Der Boom im Longfillerbereich hatte in den USA schon Anfang der 90er-Jahre begonnen, als Deutschland zigarrentechnisch noch im Dornröschenschlaf lag. Michael Kohlhase begann mit dem Import, und bald füllten viele Seiten seine Lieferlisten.
Seine Konkurrenten, die den Boom für Deutschland noch nicht kommen sahen, sprachen damals vom Briefmarkensammler in Sachen Zigarrenmarken.
Heute zahlt sich dieses Engagement aus, denn Kohlhase & Kopp führt Weltmarken wie A. Fuente, Padrón, Ashton, Santa Damiana, Don Diego, Dunhill oder Rocky Patel und nicht zu vergessen Flor de Selva. Damit ist das Unternehmen in Deutschland neben 5th Avenue, die ausschließlich Havannas importiert, der wichtigste Anbieter von Longfillern.
Nach dem Tod von Michael Kohlhase hat sein Sohn Adam die Verantwortung übernommen und sein mittlerweile erwachsener Bruder Daniel ist ebenfalls im Unternehmen tätig. Die Erfolgsstory findet also ihre Fortsetzung.
Information:
Kohlhase & Kopp Tabakfabrik Im- und Export
www.kohlhase-kopp.com
Dieser Artikel wurde im Country Report Deutschland 2014 veröffentlicht. Mehr