Mayan Cigar Lounge

Kuala Lumpur, ein Schmelztiegel für Zigarren

Mayan Cigar Lounge

Photo: Samuel Spurr | Die Mayan Cigar Lounge möchte Connaisseurs einen außergewöhnlichen und entspannten Zugang zu den besten Zigarren und Cognacs der Welt an eine Ort bieten

Nach meinem Check-in im Mandarin Oriental, das einen Blick aus der ersten Reihe auf die kultigen Petronas Towers bietet, ist mein erstes Ziel nicht weit: Die La Casa Del Habano Malaysia (LCDH) befindet sich in der Lobby des Hotels. Gegründet wurde sie 1998 von dem verstorbenen Allahyarham Datuk Kadar Shah, der ein ausgesprochener Zigarrensammler war, wie mir Azliza Razali, Vertriebs- und Marketingleiter der Lounge, erzählt. Zu uns gesellt sich Serena Ong, Country Managerin der Pacific Cigar Company, dem Vertriebshändler von kubanischen Zigarren in Malaysia. „Der Markt konzentriert sich nun nicht mehr ausschließlich auf Cohibas, sondern beginnt, auch andere kubanische Marken zu erkunden“, sagt Ong. „Die LCDH ist ein kleiner, gemütlicher Ort, aber aufgrund der Petronas Towers und dem Kongresszentrum nebenan werden hier sehr viele Geschäfte bei einer Zigarre und einem Getränk abgeschlossen“, informiert Razali. 

DER AUFSTIEG VON ZIGARREN AUS DER NEUEN WELT
„Wir haben in Malaysia eine pulsierende Szene. Viele der heutigen Zigarrenraucher sind unter 50“, meint Dato Indera Naresh Mohan, Geschäftsführer der Trinidad Group of Companies. „Es handelt sich um weitaus abenteuerlustigere und weniger dem Klischee entsprechende Kunden als jene aus den 1990er-Jahren, die entschiedene Anhänger kubanischer Zigarren waren.“ Bei einem Aperitif in der Lounge des Savini Ristorante erzählt mir Mohan, dass Trinidad seit über 25 Jahren für den Vertrieb und Verkauf von Zigarren zuständig ist, darunter Marken wie Roberto Duran, Rocky Patel und Nat Sherman. „Beim Geschäft mit Zigarren geht es uns immer schon nicht nur um den Tabak, sondern auch um den Lifestyle“, so Mohan. Vor zwölf Jahren eröffnete Ray Ooi die Cigars Lounge, die sowohl kubanische als auch nichtkubanische Marken wie Davidoff, Fuente, Padrón, Ashton, Alec Bradley, Joya de Nicaragua und Drew Estate anbietet. „Die Kunden sind sehr an nichtkubanischen Marken interessiert und genießen die verschiedenen Geschmacksrichtungen dieser Zigarren“, sagt Ooi. „Es gibt jetzt mehr Akteure in der Branche, was ein gutes Zeichen für den Markt ist, während online verfügbare Informationen das Interesse an nichtkubanischen Zigarren steigern.“ 

DER EINFLUSS VON EXPATS 

Naresh Mohan

Photo: Samuel Spurr | „Wir arbeiten mit Marken zusammen, die ihre jüngste Kollektionen präsentieren, und überzeugen sie, wie sie das auch im Fall von Wein tun würden“ – Dato Indera Naresh Mohan

Drei internationale Partner, die anonym bleiben möchten, tauchten dieses Jahr mit der Eröffnung der Mayan Cigar Lounge in die Zigarrenszene von Kuala Lumpur ein. Der beachtliche Walk-in-Humidor der Lounge mit Blick auf das Tropicana Golf Resort ist mit Zigarren aus Kuba und der Neuen Welt bestückt, darunter Nicoya Cigars. „Wir haben eine Prestige-Lounge mit einer entspannten, zeitlosen Atmosphäre geschaffen und möchten damit außergewöhnliche Erfahrungserlebnisse im Herzen Malaysias bieten“, erklären die Partner. Einen weiteren Beweis für den Beitrag der Expats zur lokalen Zigarrenkultur liefert Abdullah Seymour, der mit einer Hoyo de Monterrey Petit Robusto in der Hand meint, dass er ein relativer Newcomer in der hiesigen Zigarrenszene sei. „Nachdem ich mit meiner Familie nach Malaysia gezogen bin, hab ich festgestellt, dass es ein steigendes Interesse an Zigarren gibt und darin eine Marktchance erkannt“ , erzählt er. Cigar Malaysia startete online, bevor Abdullah sein Geschäft in der Glo Damansara Mall eröffnete, in dem kubanische und nichtkubanische Marken wie Oliva Cigars verkauft werden. 

GESELLSCHAFTLICHE EREIGNISSE UND SOCIAL MEDIA: BESSERER ZUGANG ZU ZIGARREN

Der einheimische Passionado Jesh Prakash ist Stammgast in vielen Zigarren-Lokalen der Stadt. Beim Genuss einer Hamlet Tabaquero in der Mantra Bar erwähnt er, dass nichtkubanische Zigarren zunehmend Akzeptanz finden. „Natürlich zählen kubanische Zigarren zu den besten, aber es gibt eine Nachfrage nach kräftigeren Zigarren.“ Prakash fügt hinzu, dass Social Media-Kanäle ortsansässigen Zigarren-Fans Zugang zu mehr Informationen als je zuvor bieten. Facebook-Gruppen wie Malaysia Cigar Journal tauschen News aus und veranstalten Events, um den Appetit der Malaysier auf gemeinschaftlichen Zigarrengenuss zu stillen. 

Jesh Parkash

Photo: Samuel Spurr | „Zigarren werden in Kuala Lumpur generell überall akzeptiert, was es einfach macht, sie mit anderen zu genießen“ – Jesh Prakash

Im Davidoff-Geschäft in der Lobby des JW Marriott erzählt Davidoff- Markenbotschafter Sa’don Sanat, dass der Besuch von Zigarrenrollern ein Spektakel darstellt, das Weiterbildungs- und Verkaufsmöglichkeiten schafft. „Für manche ist der Zigarrengenuss ein einmaliges Erlebnis, aber viele andere, die als Gelegenheitsraucher begonnen haben, kaufen jetzt regelmäßig Zigarren, die nun zu ihrem Lifestyle gehören.“ Ein paar Schritte weiter auf der gegenüberliegenden Straßenseite begrüßt mich Wiza Samsudin in Davidoffs Flagship-Store im Pavilion-Einkaufszentrum. „In unser Geschäft kommen viele jüngere Leute, die mehr über Zigarren lernen möchten, gleichzeitig gibt es auch wachsendes Interesse an Pfeifen und Pfeifentabak“, sagt Samsudin und beschreibt damit treffend die Zigarrenkultur von Kuala Lumpur. 

Samuel Spurr ist seit seinem ersten Feature über die australische Zigarrenszene im Jahr 2006 als Cigar Journal-Korrespondent für den asiatisch-pazifischen Raum tätig. Er schreibt, twittert und instagrammiert regelmäßig über Zigarren, gilt in Australien als Experte auf dem Gebiet und veranstaltet oft Zigarren-Masterclasses.


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