Viele seiner alten Kunden betrachten ihn als engen Freund oder Lieblingsonkel, mit dem sie gerne Zeit verbringen, wenn sie in der Stadt sind. Kein Wunder, denn Edward ist der Inbegriff des perfekten Gentleman – gelassen, elegant, höflich, gastfreundlich, charmant – und bekannt für sein enzyklopädisches Wissen in Sachen Zigarren und Zubehör.
Der Iran, aus dem seine Familie während der Revolution im Jahr 1978 flüchten musste, ist weit entfernt. „Wir kamen zu Weihnachten hier her; dieses Fest durften wir daheim nicht feiern“, erinnert sich Edward, dessen Vater zur Zeit des letzten Schahs die ersten Brauereien im Iran errichtete.
Zuerst dachte er, es wäre ein vorübergehender Umzug, aber bald wurde ihm klar, dass er von vorne beginnen musste. Als ihn ein befreundeter Anwalt fragte, was er tun wolle, antwortete er, dass er ein Davidoff-Geschäft in London eröffnen und feine Zigarren verkaufen möchte, denn er besorgte früher Vorräte bei Davidoff in Genf.
Der Anwalt kontaktierte Davidoff; ein Treffen mit Firmenpräsident Dr. Ernst Schneider und Raymond Scheurer in London folgte. Es wurde beschlossen, dass Edward ein Davidoff-Franchise leiten soll: das zweite der Welt – nach Hongkong – und das erste in Europa.
Wenn du schon rauchst, dann solltest du das Beste rauchen.
Die großartige Geschichte dieser Geschäftsgründung ist vermutlich unvergesslich für Edwards Familie, besonders für seinen Sohn Eddie (43), der jüngst die Leitung des Unternehmens übernommen hat. „Als Eddie 16 war, fanden meine Frau und ich heraus, dass er Zigaretten raucht“, erzählt Edward. „Und so sagte ich ihm an einem Samstagvormittag, als er im Geschäft war: ,Wenn du schon rauchst, dann solltest du das Beste rauchen.‘“ Daraufhin gab er seinem Sohn eine Davidoff No. 2, die dieser in vollen Zügen genoss. Nach seinem Studium in Amerika arbeitete Eddie zur Zeit des Zigarren-Booms Anfang der 1990er-Jahre einige Zeit im Geschäft.
Eddie schloss sein Studium in Betriebswirtschaft und Finanzwesen an der City University ab und war neun Jahre lang in London tätig bis er 2008 Opfer der Kreditklemme wurde. „Mein Vater schlug mir vor, ins Geschäft einzusteigen, was ich natürlich gern tat“, sagt Eddie, dessen Schwester Caroline Co-Geschäftsführerin ist.
„Nun ist mein Vater ausgestiegen, aber er findet es schwierig, nicht mehr bei etwas dabei zu sein, das er liebt, besonders was die Produkte und Menschen betrifft. Wäre er nicht der Besitzer des Geschäfts, dann wahrscheinlich ein Stammkunde.“
Im Mai 2012 eröffnete Eddie auf Wunsch des Bulgari Hotels in Knightsbridge dort die erste Edward Sahakian Cigar Lounge. Inzwischen hat er den Familienbetrieb auch mit Kommunikationstechnologien des 21. Jahrhunderts – Facebook, Twitter, YouTube – ausgestattet und die Lancierung einer eigenen Website steht kurz bevor.
„Bulgari wollte keine bestehende Marke wie Davidoff verwenden, sondern eine neue zu Ehren meines Vaters schaffen. Wir prüfen nun, ob sich dieser Erfolg in einer anderen Location wiederholen lässt, möchten uns aber nicht zu viel vornehmen, denn wir sind ein praxisnahes Unternehmen.“
Was die Zukunft des Geschäfts betrifft, erwartet er viele Möglichkeiten und Herausforderungen und meint: „Aber ich hatte ja den besten Lehrer.“
Information:
Davidoff of London
35 St. James’s Street
London, SW1A 1HD
T +44 20 7930-3079
F +44 20 7930-5887
M [email protected]Öffnungszeiten:
Mo-Fr 9.00-18.00 Uhr,
Sa 09.30-18.00 Uhr,
Sonntag geschlossen.Edward Sahakian
Cigar Shop & Lounge
The Bulgari Hotel & Residences
London, SW7 1DW
T +44 20 7151-1101Öffnungszeiten:
Mo-Sa 16.00-0.00 Uhr,
Sonntag 16.00-23.00 Uhr,
(365 Tage im Jahr).Bulgari Hotel London
www.bulgarihotels.com
Dieser Artikel wurde in der Cigar Journal Winter-Ausgabe 2015 veröffentlicht. Mehr